Dr. Giti Zargar und Dr. Hassan Khoie Stiftung

"Zoroastrismus" und religiöse Vielfalt im Iran

Vortrag: Prof. em. Dr. Dr. Manfred Hutter 

Abteilung für Religionswissenschaft, Universität Bonn

4. März 2024 in der Karl Rahner Akademie, Köln

Abstract:

Altpersische Inschriften vom 6. bis 4. Jahrhundert sowie elamische, aramäische und griechische Texte aus dem 5. und 4. Jahrhundert weisen auf religiöse Vorstellungen hin, die die deutlich jüngeren „heiligen“ Texte des sogenannten Zoroastrismus ergänzen. Sie belegen, dass während der Herrschaft der Achämeniden (6. bis 4. Jhdt.), später bei Parthern (3. Jhdt. v.u.Z. bis 3.Jhdt. u.Z.) und noch unter den Sassaniden (226-651) der Glaube an Ahura Mazda, den weisen Schöpfergott, und der auf Zarathustra zurückgeführte Zoroastrismus eine wichtige Religion im Iran war, ohne allerdings für alle verpflichtend zu sein. Außerdem war Zoroastrismus damals noch keine einheitliche Religion, sondern umfasste mit der Verehrung Ahura Mazdas und anderer Götter eine Vielfalt religiöser Praktiken.